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Medien in der Coronakrise

Medien in der Coronakrise

(16. 3. 2021) Die Corona-Berichterstattung wird zunehmend negativ bewertet – Immer mehr Verständnis für Proteste und Demonstrationen in der Bevölkerung – Demo-Sympathisanten nutzen im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt klassische Medien seltener, teilen aber häufiger Corona-Informationen in sozialen Medien

Der Beitrag der Medien zur Pandemiebewältigung fällt aus Sicht der Bevölkerung im Jahresvergleich zunehmend geringer aus. Verstärkt setzt sich die Ansicht durch, dass die Darstellung der Pandemie in der Berichterstattung zur Zuspitzung der Lage geführt habe. Das zeigen die Ergebnisse des jüngsten Gallup Corona-Barometers*, durchgeführt in Kooperation mit dem Medienhaus Wien.

Waren im März 2020 nur 13 % der Österreicher der Ansicht, die Medien verbreiten Panik und tragen zur Eskalation der Krise bei, sind es mittlerweile 26 %. Der Anteil jener, die den Medien einen konstruktiven Beitrag zur Krisenbewältigung attestieren, sank im gleichen Zeitraum von 25 % auf 13 %. Etwas mehr als die Hälfte (57 %) sehen die Rolle der Medien differenziert.

Mehr als ein Drittel der Österreicher (36 %) gibt an, sehr großes oder großes Verständnis für diese Protestbewegungen zu haben, im November 2020 waren es noch 29 %.

Verglichen mit der Gesamtbevölkerung zeigt das Informationsverhalten der Befürworter von Demonstrationen einige Besonderheiten: Die klassischen Medien werden seltener zur Corona-Information genutzt, vor allem Zeitungen (44 % vs. 57 % Bevölkerungsdurchschnitt). Häufiger wird hingegen auf Social Media zurückgegriffen (36 % vs. 29 %), auch die Partizipation an Nachrichten fällt höher aus (36 % vs. 22 %). Bei einem insgesamt niedrigeren Informationsstand über die Pandemie werden die Nachrichten von den Demo-Befürwortern häufiger vermieden (55 % vs. 36 % sehr häufig oder häufig).

* 1000 Personen repräsentativ für die (webaktive) österreichische Bevölkerung 16+
(Methode: „Computer Assisted Web Interviewing“ im Gallup Onlinepanel, durchgeführt vom 18. – 22. Februar 2021)